Im Streitfall erst zum Schiedsmann - Gemeinde Großefehn

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Im Streitfall erst zum Schiedsmann
Erfahrene Vermittler helfen bei Konflikten

Bruno Siefken (von links), Heinrich Beyen und Frank Ahlborn sind in Großefehn ehrenamtlich als Schiedsmänner tätig.
Wenn Zwei sich streiten, kann möglicherweise eine Schiedsperson helfen, bevor es zu einer Gerichtsverhandlung kommt. Seit mehr als 24 Jahren sind Heinrich Beyen und Bruno Siefken ehrenamtlich als Schiedsmänner für die Gemeinde Großefehn tätig. Frank Ahlborn ist seit knapp vier Jahren dabei.

Oft seien nur banale Angelegenheiten der Grund für Streitereien, sagt Heinrich Beyen. Dabei handele es sich vielfach um Grundstücksangelegenheiten, wie beispielsweise Probleme bei der Entwässerung oder auch welcher Nachbar für das Schneiden der Hecke zuständig sei. Üble Nachrede komme auch des Öfteren vor. Aber auch Tiere könnten der Grund für Streitereien sein, wie das ständige Krähen eines Hahns. Bevor sich aber Anwälte und Gerichte mit solchen oder ähnlichen Fällen beschäftigen, können sich beide Seiten an Beyen, Siefken oder Ahlborn wenden, um in einem persönlichen Gespräch die Probleme aus der Welt zu schaffen.
„Bei uns gibt es keine Verlierer“, macht Siefken deutlich. Schiedsmänner seien keine Richter. Wir lassen die Leute erstmal reden, um zu erfahren, wie alles begonnen habe, ergänzt Beyen. Oft schwele der Streit seit langem und habe sich im Laufe der Jahre hochgeschaukelt. Ein typisches Beispiel sei eine Hecke, die auf der Grundstücksgrenze stehe. Früher hätten beide Nachbarn mündlich vereinbart, wer die Hecke schneiden soll und jeder wusste, wem die Hecke gehöre und wie hoch sie maximal wachsen solle. Soweit so gut. Der Ärger beginne dann, wenn die Hauseigentümer versterben und neue Nachbarn einziehen. Deshalb raten die Schiedsmänner, Vereinbarungen immer schriftlich zu formulieren, um nachträglichen Ärger zu vermeiden. Ein weiteres Thema bei Streitereien sei unter anderem das Überwegungsrecht. Es gebe Verträge die über 200 Jahre alt seien, aber kein Nachfolger habe sich je darum gekümmert. Weitere Themen mit dem sich die Schiedsmänner beschäftigen, sind zu laute Musik, das Beschneiden eines Baumes, Versperrungen von Grundstückzufahrten oder auch das ein Nachbar den anderen bei der Polizei angezeigt habe. „Oft aber liegt das Problem viel tiefer“, sagt Beyen. Kleinigkeiten seien dann nur der Auslöser für einen Streit.

Beyen, Siefken und Ahlborn teilen sich die Termine. Dabei ist es ganz unterschiedlich, wie oft sie tätig werden müssen. Es könne nur ein Termin aber auch 15 im Jahr sein, so Beyen. Vielfach ließen sich Angelegenheiten auch am Telefon klären. Jedenfalls raten die Schiedsmänner dazu, erst das Gespräch mit ihnen zu suchen, bevor Gerichte sich mit den Fällen beschäftigen. Die Schiedsmänner werden regelmäßig geschult. Neben einer sogenannten Grundausbildung für ihr Ehrenamt nehmen sie auch an Fachlehrgängen teil.

Die Schiedsmänner bieten jeweils am zweiten Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr eine Sprechzeit im Großefehntjer Bürgerhaus an.
Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 04943 / 920-113 möglich. Außerdem sind die Telefonnummern des Trios auf der Internetseite der Gemeinde Großefehn für einen persönlichen Kontakt veröffentlicht.
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