gegen Gewalt an Frauen - Gemeinde Großefehn

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Gewalt an Frauen passiert nicht nur in der Großstadt
Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen beteiligte sich auch wieder die Gemeinde Großefehn. Die Gleichstellungsbeauftragte Sonja Alberts hatte dieses Mal Irene Pflüger von der Frauenberatungsstelle in Aurich eingeladen, um zusammen mit Großefehns Bürgermeister Erwin Adams auf das Thema Gewalt aufmerksam zu machen. Die Mitmenschen sollen sensibilisiert werden und nicht wegsehen, da sind sich alle einig. Und dass häusliche Gewalt auch in der Gemeinde Großefehn ein Thema ist, zeigen die Fallzahlen. In diesem Jahr gab es 23 nachgewiesene Fälle, bei denen die Polizei im Einsatz war. Welcher Anteil hiervon „Gewalt an Frauen“ zuzuordnen sei, sei nicht bekannt. Aber das sei nur die Spitze des Eisbergs, so Sonja Alberts. Sie schätzt, dass die Dunkelziffer etwa zehnmal höher ist. Gewalt an Frauen gebe es in allen Schichten der Gesellschaft und in allen Altersgruppen. In Großefehn leben aktuell 7.285 Frauen. Insgesamt leben in Großefehn 14.500 Einwohner.

Wenn nichts mehr geht, ist oftmals die Zuflucht ins Frauenhaus die letzte Möglichkeit, um sich vor Gewalt zu schützen. Das sei ein schwerer Schritt für die Betroffenen, so Irene Pflüger. Das Ziel ist die Beendigung der Gewalt und der Aufbau einer gewaltfreien Lebensperspektive. Zwischen 35 und 40 Gewaltopfer werden pro Jahr im Auricher Frauenhaus aufgenommen. Acht Plätze stünden zur Verfügung, so Pflüger. Hinzu kämen noch Plätze für Kinder. Dabei sei die Dauer des Aufenthalts im Frauenhaus sehr unterschiedlich. Die Aufenthaltsdauer bemisst sich an den individuellen Bedürfnissen der Frauen.
Viele Frauen haben trotz Gewalt Angst davor, sich von ihrem Partner zu trennen, so Sonja Alberts. Das sei aber keinesfalls die Lösung. „Die Frau meine, sie stößt möglicherweise ein Kartenhaus zusammen“, sagte Erwin Adams. Das sei aber nicht so. Ämter, Institutionen und unsere Gesellschaft sollen Haltung zeigen gegen Gewalt an Frauen und Kindern, so Irene Pflüger. Nur so gelinge es, sich aus den Fängen zu befreien. Denn oftmals sei es so, dass Männer nach Macht und Kontrolle streben, um die Frau an sich zu binden. Aber auch der Konsum von Alkohol oder Drogen seien oft ein Grund für Gewalt an Frauen. Und nicht vergessen dürfe man in diesem Zusammenhang psychische Erkrankungen, wie beispielsweise Demenz.

Betroffene oder Ratsuchende können sich bei der Frauenberatungsstelle unter Telefonnummer (04941) 964385 in Aurich melden. Hilfe gibt es auch bei der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS) unter der Telefonnummer (04941) 973222. Das Frauenhaus in Aurich ist unter (04941) 62847 zu erreichen. Das Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen hat die Telefonnummer 08000116016. Sonja Alberts ist unter der E-Mail-Adresse gleichstellungsbeauftragte@grossefehn.de zu erreichen. Und natürlich die 110, wenn die Hilfe der Polizei benötigt wird, weil Menschen sich bedroht fühlen, in Gefahr sind oder einer Straftat ausgesetzt sind. Oder auch dann, wenn beobachtet wird, dass andere Menschen in solche Situationen geraten.

Bevor die Fahne "Terre des Femmes" beim Großefehntjer Bürgerhaus gehisst wurde, trafen sich Sonja Alberts (von links), Irene Pflüger und Bürgermeister Erwin Adams zum Pressefoto.
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